Hochzeitsmotette
Quid, Chaos
Liebe:
Warum, o Chaos, versuchst du,
nachdem du die Achse der geordneten Dinge verschoben
hast,
die Welt in Unordnung zu bringen,
auf daß ihr ausgeglichener Zustand und die Lebensordnung
ins Wanken gerate und, o weh,
die Zwietracht durch innere Kämpfe entflamme?
Chaos:
Es sind die Menschen,
die sich jedem Vergehen hingeben
und untereinander die bösen Taten vermehren,
da es ihnen an Tugend mangelt,
sie wie Dämonen handeln und es wagen,
Verbrechen zu begehen.
Es ist nicht meine Schuld, Liebe,
erzürne dich über die bösartigen Menschen.
Gott:
Und dabei habe ich selbst, Jehova,
einer fruchtbarer Art von Göttern Form gegeben,
den Herren der Erde, Geistern,
geschaffen nach meinem Abbild,
dem ewig lebendigen Geiste gleich.
Pfui, wie sehr haben sie sich von den rechten Pfaden
entfernt.
Liebe:
Warum muss ich, die Liebe, auf der Erde bleiben?
Es gibt hier keinen Platz für die Liebe.
Der Friede ist tot.
Bellona (die Kriegsgöttin) regiert.
Die Eintracht hat ihren Einfluss verloren.
Tyrannen regieren ungestraft.
Gott, nimm mich hinweg von der Erde,
oder bringe sie durch Feuer wieder zur Vernunft.
Chor:
O süsse Liebe, bleibe, es gibt immer Platz für
dich.
Süsse Liebe, bleibe bei denen,
die durch Freundschaft oder Heirat miteinander verbunden
sind.
So werden mit dir viele Rosen erblühen
und ewige Lilien,
die niemals verwelken, im Überfluss.
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